Wer war Josef Ochs?

Teil 3: Täterforschung im Arbeitskreis Antiziganismus des Zentrums für Erinnerungskultur   Vom Leiter der Duisburger Sinti-Deportation zum späteren Personenschützer des Bundespräsidenten Als im Februar 1950 der Duisburger Sinto Bernhard Rosenberg in seiner Entschädigungssache dem Ausschuss seine Verfolgungsgeschichte berichtete, nannte er neben den Duisburger Kriminalbeamten Karl Knoche und Wilhelm Helten auch einen Josef Ochs als Verantwortlichen…

Inna Michailowna Afanasjewa, Zwangsarbeiterin, Foto C. Klingenburg, KSM

Ukrainische Zwangsarbeit in Duisburg

In Duisburg leben 6.612 Menschen aus der Ukraine (Stand: Mai 2023). Nur wenige Duisburger:innen kennen die historischen Beziehungen zwischen der Ukraine und dem nationalsozialistischen Deutschland während des Zweiten Weltkriegs. Die NS-Zeit hat den Lebensweg vieler Ukrainer und Ukrainerinnen auf tragische Weise beeinflusst. Im Sommer 1941 begrüßten ukrainische Nationalisten zunächst den Einmarsch der Wehrmacht. Der politische…

Charlie and His Orchestra in der Berliner Studiohalle/ Matratzenlager 1942 © Verlag Dr. Lotz

Ein Duisburger sang NS-Propaganda-Swing

Goebbels wollte den Swing im Inland ausrotten, nutzte aber insgeheim eine Swing-Band mit einem Duisburger Sänger, um im Ausland Radiopropaganda zu verbreiten Charlie and His Orchestra in der Berliner Studiohalle/ Matratzenlager 1942 © Verlag Dr. Lotz Swing war in den 1930er und 1940er Jahren sehr populär. Junge Leute, darunter Soldaten und Arbeiter, ließen sich von…

„Das Alsberg-Haus ist in arischen Besitz übergegangen.“

Was passierte nach der „Arisierung“ mit der Familie Lauter und den jüdischen Mitarbeitern des Kaufhauses Gebr. Alsberg? Der Übergang des Alsberg-Kaufhauses „in arischen Besitz“ im Mai 1936 traf die jüdischen Inhaber und die Mitarbeiter massiv. Alle jüdischen Mitarbeiter:innen des Kaufhauses in der Beekstraße 21 wurden entlassen. Eine erste Auswertung der Kurzbiografien in der „Geschichte der…

Abb. 1: Foto aus der Personalakte von Anne Pillmann, 1942 (Stadtarchiv Duisburg Best. 103A/7926)

Anne Pillmann: Doppelte Täterin

Teil 2: Täterforschung im Arbeitskreis Antiziganismus des Zentrums für Erinnerungskultur   Wie eine Frau im NS-Polizeidienst Sinti und Roma verfolgte und nach 1945 für deren Wiedergutmachung zuständig war Die 1898 in Duisburg-Meiderich geborene Katholikin Anne Pillmann kam aus klein- und bildungsbürgerlichen Verhältnissen. Der Vater war Konrektor, ein Bruder wurde Ingenieur, eine Schwester Postsekretärin. Die Familie…

Das Horten Imperium

Duisburger Geschichten und Geschichte. Teil 1. Die Duisburger Stadtgeschichte ist eng mit dem Namen Horten verbunden. Dazu gehört auch das dunkle Kapitel der »Arisierung« jüdischer Kaufhäuser. Jüdische Unternehmer schrieben Kaufhausgeschichte. Theodor Lauter gründete 1893 in der Beekstraße das Kaufhaus „Gebrüder Alsberg“. Gemeinsam mit dem neuen Mitinhaber Hermann Strauß leitete er das expandierende Unternehmen. Nach dem…

Duisburger Polizisten in der NS-Zeit

Die Kriminalpolizei war neben der Verwaltungspolizei, die vor allem Aufgaben des heutigen Ordnungsamtes wahrnahm, und der Schutzpolizei, eine eigene Abteilung innerhalb des Präsidiums. Ihre Zuständigkeit umfasste das gesamte Spektrum der Kriminalität; die strategische Ausrichtung allerdings verlagerte sich in der NS-Zeit auf die sogenannte vorbeugende Verbrechensbekämpfung. Auf der Basis vermeintlich wissenschaftlicher Grundlagen und erbbiologischer sowie kulturalistischer…

In memoriam Christine, Egon und Robert Lehmann

„Die Biografien, an die wir heute erinnern, schmerzen sehr.“ (AK Chahin)   Anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnerte das Zentrum für Erinnerungskultur (ZfE) im Jahre 2022 wieder an Duisburger Biografien. Im Auftrag des ZfE hat der Duisburger Poetry Slammer Abdul Kader Chahin (AK Chahin) einen Text über einen Duisburger Kriminalpolizisten verfasst…