Di 7. Mai 2024, 19 Uhr
Der Fall Johanna Esser –
Krankenmorde im Nationalsozialismus
Podiumsgespräch mit Lesung
Mehrfach wurde Johann Esser, KPD-Mitglied und Gewerkschafter, von der Gestapo verhaftet, verhört und inhaftiert. Die Angst vor neuen Repressalien war allgegenwärtig; darunter litten auch seine Ehefrau und die vier Kinder. Johanna Esser belastete die Sorge um ihren Mann und die wirtschaftliche Not der Familie stark. Sie versuchte insbesondere die beiden jüngeren Kinder – 1935 und 1937 geboren – zu schützen.
Johanna wurde psychisch krank und musste sich erstmals am 5.3.1940 in die Psychiatrische Klinik Düsseldorf Grafenberg begeben. Verschiedene Klinikaufenthalte folgten, bis sie in der Landesheil- und Pflegeanstalt Tiegenhof in Gniezno (Gnesen) im Januar 1945 starb. Allein in Tiegenhof wurden circa 5.000 Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen ermordet.
Wie groß die sogenannte „Aktion T4“ angelegt war und welche Auswirkungen die Erkrankung und Ermordung der Opfer auf die überlebenden Familien und die nachkommenden Generationen hatte, wird im Rahmen des Podiumsgesprächs näher beleuchtet. Neben Jutta Esser, der Enkelin von Johanna und Johann Esser, wird auch der Psychologe Dr. Bernd Kern – Mitglied des Arbeitskreises „Euthanasie“ im Moerser Verein „Erinnern für die Zukunft“ – teilnehmen. Die Veranstaltung wird von einer Lesung aus Gedichten von Johann Esser begleitet.
Treffpunkt im Zentrum für Erinnerungskultur Karmelplatz 5 | Duisburg.
Die Teilnahme ist im Museumseintritt enthalten und kostet für Erwachsene 4,50 Euro,
für Kinder und ermäßigt 2 Euro.
Das gesamte Veranstaltungsprogramm des Historischen Zentrums finden Sie im Flyer: