Eine kleine Ausstellung mit Lebensgeschichten aus der Stadt

Vom 28. Januar bis 11. Februar 2024

Ausstellungsort: Evangelische Salvatorkirche, Burgplatz 19 in Duisburg

Unter der Überschrift „Die Verfolgung der Duisburger Sinti in der NS-Zeit“ eröffnet am Sonntag, dem 28. Januar, um 16.00 Uhr mit einem Gottesdienst eine Ausstellung über die Ausgrenzung und Entrechtung der Minderheit der Duisburger Sinti im Nationalsozialismus bis hin zu ihrer systematischen Vernichtung im besetzten Europa. In der Salvatorkirche werden mehrere Ausstellungstafeln zu Duisburger Sinti-Biografien gezeigt, die als Ergänzung zu einer Wanderausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma vom Zentrum für Erinnerungskultur erarbeitet wurden.

An die Verfolgung der Duisburger Sinti erinnern bisher nur vier Stolpersteine für Angehörige der Familie Atsch. Foto: Zentrum für Erinnerungskultur
An die Verfolgung der Duisburger Sinti erinnern bisher nur vier Stolpersteine für Angehörige der Familie Atsch. Foto: Zentrum für Erinnerungskultur

Wenn wir an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges und des Holocaust an über 500.000 Sinti und Roma und 6 Millionen Juden erinnern, rufen wir immer auch dazu auf, dem aktuell um sich greifenden Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus entschlossen entgegen zu treten.

Romani Rose Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma  

Ricarda Reischl und Mario Reinhardt, beide Mitglieder der
Duisburger Sinti-Gemeinschaft, führen durch die
Ausstellung in der Salvatorkirche (Burgplatz 19, Duisburg)
:

Sa. 3.2., 15 Uhr

Mi. 7.2., 11 Uhr

Christine Lehmann mit ihren Kindern Egon Karl (links) und Robert Georg (rechts), "Passe gut auf die 2 tschawe [Romanes: Kinder] auf", Postkarte v. September 1942 an Juliana Rosenberg. Foto: Privatbesitz Mario Reinhardt
Christine Lehmann mit ihren Kindern Egon Karl (links) und Robert Georg (rechts), "Passe gut auf die 2 tschawe [Romanes: Kinder] auf", Postkarte v. September 1942 an Juliana Rosenberg. Foto: Privatbesitz Mario Reinhardt

Der 27. Januar ist der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ an dem es Jahr um Jahr wichtig ist zu erinnern und zu mahnen. Die Aktualität wird darin deutlich, dass wir uns gerade in diesem vergehenden Jahr neu mit dem latent lauernden Antisemitismus und Rassismus auseinandersetzen müssen, was klare Antworten braucht.

Die Ausstellung macht die zerstörten persönlichen Lebenswege hinter den abstrakten Dokumenten der bürokratisch organisierten Vernichtung sichtbar. Neben der unvorstellbaren Verfolgung und Vernichtung von Menschen jüdischen Glaubens, waren auch Homosexuelle, Kommunisten und politisch Andersdenkende, sowie eben auch Roma und Sinti der Verfolgung ausgesetzt. Historische Familienfotos geben wiederum Einblicke in ihre Lebenswirklichkeit und lassen sie als Menschen, die unter uns ihr Leben lebten, hervortreten – bis sie durch Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung herausgerissen wurden.

Die Ausstellung wird bis zum 11. Februar in der Salvatorkirche zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen sein.