Welches „andere“ Duisburg gab es noch, dessen Geschichte noch nicht geschrieben wurde? Welches „andere“ Duisburg fordern die Projektteilnehmer:innen ein, in der es nicht wichtig ist, woher mensch kommt, welche Haar- und Hautfarbe die Person hat, oder welchen Pass sie besitzt. Was passiert, wenn zentral wird, wie wir divers und solidarisch zusammenleben wollen? Wie hat sich Antirassismus und Antidiskriminierung lokal entwickelt? Was passiert mit der Identität einer Stadt, in der sich die öffentlichen Institutionen gemeinsam mit der Stadtgesellschaft fortan multidirektional an die Geschichte von rassistischen und antisemitischen Menschenrechtsverletzungen erinnern?

Herzliche Einladung!

Gedenksymposium am 25. August 2023
um 17 Uhr

 

„Sie haben nicht von Rassismus gesprochen“

Perspektiven und Herausforderungen für eine Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft

 

Überlebende und Angehörige von Opfern rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt fordern gemeinsam mit Aktivist*innen und Initiativen in NRW sowie bundesweit Aufklärung, Konsequenzen, Gerechtigkeit und eine rassismuskritische Erinnerungspolitik.

 

Wie und mit wem erinnern wir uns an rechte, rassistische und antisemitische Gewalt? Welcher Form bedarf es hierfür? Welchen Einfluss haben die zivilgesellschaftlichen Auseinandersetzungen für die Erinnerungs- und Kulturinstitute? Wie können lokalspezifische Perspektiven für eine rassismuskritische Erinnerungskultur entwickelt und nachhaltig gestaltet werden?

 

Diese und weitere Fragen werden wir gemeinsam mit Peggy Piesche (bpb), Aynur Satır (Überlebende des Brandanschlages vom 26.08.1984 in Duisburg), İbrahim Arslan (Überlebender der Brandanschläge von Mölln 23.11.1992), Bengü Kocatürk-Schuster (DOMiD e.V.) und PD Dr. Christoph Lorke (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte) diskutieren.

 

Wann? Freitag, 25. August um 17 Uhr

Wo? Zentrum für Erinnerungskultur, Tarık-Turhan-Galerie, Karmelplatz 5, 47051 Duisburg

 

ANMELDUNG

Wir bitten um Anmeldung unter stadtarchiv@stadt-duisburg.de

Webdokumentation

„Ein Anderes Duisburg. Migration Erinnern – AntiRassistische Städte schaffen“

 

Das Projekt „Ein anderes Duisburg“ setzt sich in einer rassismuskritischen Perspektive mit der Migrationsgeschichte der Stadt Duisburg auseinander. Dabei sollen Rassismen in der Stadtgeschichte sichtbar gemacht, angeklagt und analysiert – sowie Widerstände erinnert werden. Dabei werden die historischen Formen von Rassismus im Spannungsfeld von Solidarität, solidarischen Allianzen und Selbstorganisationen von Migrant:innen in einer rassismuskritischen Perspektive analysiert.

Das Ziel des Projekts ist es, eine „multidirektionale Erinnerungskultur“ in Duisburg zu etablieren, die für diverse diskriminierte und rassifizierte Duisburger:innen einen Raum im städtischen Gedächtnis schafft und der Stadtgesellschaft ein öffentliches Archiv über ihre Erinnerungen bietet.

© Zentrum für Erinnerungskultur, Illustration: Irem Kurt

Das Projekt wird von einem engagierten Gremium zivilgesellschaftlicher Expert:innen begleitet, die im Laufe des Projektes die gegenwärtigen Strukturen der Bildungsarbeit rassismuskritisch reflektieren, Handlungsempfehlungen verfassen und nachhaltig die lokale Zusammenarbeit rassismuskritisch organisieren. Schließlich werden die Ergebnisse in einer interaktiven Webdokumentation mit thematischen Einzelfolgen präsentiert. In einer öffentlichen Stadtgesprächsreihe werden lokale und bundesweite Betroffene, Fachexpert:innen, Kunst- und Kulturproduzent:innen sowie Politiker:innen zusammen treffen und in Panels themenrelevante Diskussionen führen.

Das Projektteam und Mitglieder des Beirats. Foto: ZfE.
Das Projektteam und Mitglieder des Beirats. Foto: ZfE.

Parallel wird die migrationshistorische Quellensammlung im Stadtarchiv systematisch erweitert. Hier werden vor allem die Dokumente, Schriften und Fotos von Duisburger:innen mit Migrationserfahrung erhoben, gesammelt und archiviert. Darüber hinaus finden videographisch dokumentierte Oral-History-Interviews statt, die ebenfalls in die Archivsammlung fließen werden.

 

Das Projekt (Laufzeit: 2022–2024) soll zur Stärkung der politischen Bildungsarbeit beitragen. Die Stabsstelle Bildungsregion arbeitet dabei mit dem Zentrum für Erinnerungskultur unter Förderung der Bundeszentrale für politische Bildung zusammen.

Sonderausstellungen

In regelmäßigen Sonderausstellungen richtet das ZfE den Fokus auf Teilaspekte seines großen Themenspektrums.
Diese werden in den Räumlichkeiten des Kultur- und Stadthistorischen Museums präsentiert und durch vielfältige Veranstaltungen begleitet.

Hier erhalten Sie einen Einblick in vergangene Ausstellungen: