So 12. Januar 2025, 15 Uhr
Tabak, Kaffee und Paradiesvögel – Kolonialwaren und Fairer Handel in Duisburg
Kuratorinnenführung mit Davina Donaldson (Exile Kulturkoordination e.V.) und Christa Frins (ZfE)
Über den Duisburger Hafen gelangten allerlei Güter ins Ruhrgebiet und ins Rheinland. Darunter seit dem 17./18. Jahrhundert auch koloniale Waren wie Tabak, Kaffee, Kakaobohnen oder – Paradiesvögel. Besonders um die Jahrhundertwende blühte der Markt: das Deutsche Kaiserreich war seit 1885 selbst Kolonialmacht, was besonders auf Druck großer Handelsunternehmen geschehen war.
In Duisburg fanden sich an zahlreichen Ecken in der Stadt Kolonialwarenläden, die explizit die besonderen Waren anboten. Diese stammten in aller Regel aus Ausbeutungsverhältnissen. Zum Anbau der Pflanzen, der Weiterverarbeitung oder beim Transport wurden unter Zwang und bei geringer Vergütung indigene Menschen oder versklavte Frauen, Männer und Kinder eingesetzt, um der großen Nachfrage bspw. nach Zucker und Kaffee in Europa nachzukommen.
Wie es um die genannten Waren heute steht, ob FairTrade-Siegel für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen sorgen und welchen Einfluss europäische Konsument*innen haben, thematisieren Davina Donaldson und Christa Frins bei ihrem Feierabend-Rundgang durch die Duisburger Innenstadt.
Der Rundgang kombiniert die neue Ausstellung „ÜBERSEeHEN. Auf (post)kolonialer Spurensuche in Duisburg“ mit dem online hörbaren Audiowalk duisburg.colonialtracks.de. Nach zwei kurzen Outdoor-Stationen am Innenhafen begibt sich die Gruppe ins Warme und vertieft die Spurensuche in den Ausstellungsräumen des Kultur- und Stadthistorischen Museums. Davina Donaldson und Christa Frins führen dabei durch zwei Jahrhunderte bis in die Gegenwart und beleuchten, welche kolonialen Spuren wie Ausbeutung im Handel oder die Damenmode um 1900 bis heute Auswirkungen auf unser Leben haben.
Treffpunkt: Haupteingang des Kultur- und Stadthistorischen Museums
Die Teilnahme ist im Museumseintritt enthalten und kostet für Erwachsene 4,50 Euro,
für Kinder und ermäßigt 2 Euro.
Um Anmeldung wird gebeten!